Detmolder Design Woche 2024

Sorgman

Aussteller:in

Infos
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Über:

Bachelor of Arts in Grafik und Kommunikationsdesign an der HSBI. Schwerpunkte lagen bei analogen Druckkünsten, Plastik und Objekt und vor allem analogen Zeichnen. Das Zeichnen supplementiert für mich unter anderem als Sprachmittel für meine deutsch-vietnamesische Diaspora und dessen Herausforderungen (Bilingualität oder mangels der Bilingualität, Kriegstrauma der Eltern, selbstauferegte Demut etc.). Auf einer technischen Ebene geht es vor allem um Duktus, Linienführung, Material, Struktur, Intuition. Ich arbeite gerne interdisziplinär; durch meine Schwester habe ich ein starkes soziologisches Interesse entwickelt.

Beitrag:

FORMLOSES ODEON / THEATER (Arbeitstitel)

Graphit, Aquarell, Gouache und diverse andere Materialien auf Bastelsperrholz. Momentan vier Werke in Bearbeitung ( ~ 60 x 40 cm ) evtl. weitere Formate ( ~ 100 x 30 cm ) oder Zusammenschluss zu einem Gesamtwerk?

Kurzfassung: Das Zeichnen als introspektiven Dialog nutzen; Abstraktion, Romantisierung und Politisierung u.A. übers Zeichnen thematisieren und dessen Stellenwert zu rechtfertigen- oder nicht.

Das Schöne am Zeichnen ist, dass ich eine andere taktvolle Sprache lernen darf; eine jenseits von konfuzianistischen Lehren, von Hierarchien, etc. […] Der Duktus vom Stift, wie der Zeichengrund nachgibt oder die Farbe Wassernester durchfließt und in einer Sintflut alles mit sich reißt, was noch nicht ganz getrocknet ist. Wie man mit irreparablen Misgeschicken umgeht, wie Laune und Zufall Die Wahrscheinlichkeit, das gleiche Pattern zu verwenden; den Drang, den Weißraum mit Lärm zu füllen. Doch genau so fließt mein gebrochenes vietnamesisch rein, und das Deutsch, dass zum Abendmahl nicht gesprochen werden sollte. Und einher mein ganzer Habitus; Gewohnheiten, Floskeln, implizite Vorurteile und Strukturen. Meine Vorliebe zu und die Entfremdung der Architektur. Die Bilder haben einen Geltungsdrang. Sie wollen politisch intervenieren, unterhalten, kopieren, wiederkäuen, neuartig sein, ästhetisch sein, für keinen sein; im Endeffekt kann nur ich selber mir die Frage beantworten, was für eine Haltung ich damit ausdrücken möchte. Stil alleine ist keine Haltung. Ein paar wenige Notizen am Rande verwandeln es nicht in eine Blaupause. Das Blatt zu kartogafieren findet nicht nur in der Peripherie statt. Doch um ehrlich zu sein, bin ich nicht gut im verbalisieren; es sind zu viele Gedankenfetzen, inkohärente Sätze, akademische Floskeln. Lieber würde weiter an diesem Sprachmedium tinkern, dass mein Gegenüber noch verwirrter ist.