Über:
Eingestiegen in das Studium der Innenarchitektur bin ich als gelernte Tischlerin. Meine Arbeit war also eng mit einem Werkstoff und der technischen Auseinandersetzung mit diesem verbunden. Diese “Prägung” hat sich auch noch durch viele meiner design bezogenen Erfahrungen im Studium gezogen. Ich habe mir weiterhin oft den Werkstoff Holz angenommen und Entwurfsideen anhand von konstruktiver oder technischer Machbarkeit abgewogen. Eine Art Limitierung im Arbeiten. Im Bachelor Semester habe ich mir ein Aufbrechen dieser Struktur zugestanden und bin mit einem mir eher unbekannten Material und ohne konkrete Zielsetzung in einen freien, künstlerischen Entwurfsprozess eingestiegen.
Beitrag:
Der Titel “Strukturen brechen” meiner Bachelor Arbeit benennt zwei Prozesse. Das Aufbrechen und Öffnen meiner gelernten Strukturen in Design- und Entwurfssituationen und als Analogie und Übersetzung in das Sichtbare das Brechen von Materialstruktur. Diesen persönlichen Prozess zeigt die Sammlung der entstanden Styropor Objekte als eine Art Dokumentation. Meine Arbeit besetzt Styropor, als ein ebenfalls eher technisch verstandenes Material, mit einem durch handwerkliche Bearbeitung neuen, ästhetischen und sinnlichen Wert. Der Einsatz von Farbe lässt die Materialstruktur noch unkenntlicher werden und bricht so mit den Erwartungshaltungen der betrachtenden Personen. “Strukturen brechen” dokumentiert somit sowohl psychischen als auch physischen Wertgewinn.