Über:
Mein Name ist Charlotte Bluhme und ich bin Gestalterin mit den Schwerpunkten Integriertes Design und Produktdesign. Mein gestalterischer Werdegang begann an der Hochschule für Künste in Bremen, wo ich von 2014 bis 2018 mein Bachelorstudium im Bereich “Integriertes Design” unter dem Titel “Collecting – Vom Suchen und Finden” absolvierte. Während dieser Zeit konnte ich ein tiefes Verständnis für verschiedene Designdisziplinen erlangen und meine kreativen Fähigkeiten weiterentwickeln. Nach meinem Abschluss sammelte ich praktische Erfahrungen durch Praktika im Bereich der digitalen Bildung für Kinder und durch die Mitarbeit in verschiedenen Theaterkollektiven. Dabei habe ich mich auf die Bereiche Ausstattung, Bühnenbild und Assistenz konzentriert. Im Jahr 2019 setzte ich meine Ausbildung mit dem Eintritt in das höhere Semester des Studiengangs Produktdesign an der Kunsthochschule Kassel fort, wo ich Anfang 2024 meine Diplomprüfung ablegte. Meine Diplomarbeit beschäftigt sich mit einer produktgestalterischen Untersuchung der estnischen, finnischen und deutschen Saunakultur. Durch Recherche, mehrere Auslandsaufenthalte in Finnland und Estland sowie kreatives Experimentieren entwickelte ich das Projekt “Panta rhei”, das die traditionelle Saunakultur mit modernen Ansätzen verbindet und die jeweiligen Kulturen untereinander vergleicht und beleuchtet.
Beitrag:
Das Diplom-Projekt “Panta rhei” beschäftigt sich auf theoretische, als auch praktische Weise weitgehend mit den Saunakulturen der Länder Deutschland, Estland und Finnland. Mit dem dabei entstandenen Produkt habe ich versucht, so minimal wie möglich in den Saunaraum einzugreifen und dennoch den Prozess des Saunierens zu bereichern. Angesichts der traditionellen Reduzierung des Saunaerlebnisses, das oft mit wenigen Utensilien auskommt, stellte sich mir dabei die Frage nach der Rolle des Produktdesigns im Saunakontext. Das entstandene Produkt kann als Ritualobjekt oder als eine Art Wellnessprodukt angesehen werden. Ein Eisblock, der in Form und Beschaffenheit den Saunasteinen nachempfunden ist, wird über denSaunaofen gehängt. Durch die aufsteigendeWärme schmilzt das Eis und erzeugt dabei einen „automatischen“ Aufguss. Bezug zum Thema “Form” nimmt das Produkt indem ich die meist in der Sauna vorhandenen Saunasteine abgeformt habe, um so die Form für den Eisblock zu erhalten. Sobald der Eisblock über dem Saunaofen hängt, ergibt sich eine Art Stalagmit/Stalagtit-Situation, bei dem sich die Steine gespiegelt übereinander befinden. Ein multisensorischer Ansatz – akustisch, olfaktorisch, visuell und taktil. Die Saunakulturen werden im Produkt durch folgende Merkmale sichtbar: die Eventisierung des deutschen Saunaerlebnisses, die reduzierte Produktsprache Finnlands, sowie die Naturverbundenheit Estlands.