Über:
Mein künstlerisches Schaffen kann am besten als multidisziplinär beschrieben werden, indem ich verschiedene Bereiche wie Malerei, Zeichnung, Sound, Performance und Installationen erforsche. Anstatt rein konzeptionell oder rational zu arbeiten, ist mein künstlerischer Ansatz überwiegend intuitiv und emotional. Natur, Verbundenheit, Achtsamkeitsarbeit und das Unterbewusstsein beeinflussen und inspirieren meine Arbeit maßgeblich. Durch den künstlerischen Schaffensprozess finde ich einen Weg, eine tiefere Verbindung mit meinem Inneren und damit mit der umgebenden Welt herzustellen. Während meines Designstudiums an der HSBI stellte ich in verschiedenen Ausstellungen aus und kollaborierte mit anderen KünstlerInnen und MusikerInnen. Zusätzlich zur künstlerischen Eigenpraxis entwickelte ich eine Event-Serie, bei der ich Menschen durch Meditation und kreativen Ausdruck zu tieferer Achtsamkeit inspiriere (WDR-Beitrag im Anhang). Anfang des Jahres kollaborierte ich mit Malte Michels, Paul Muders, Robin Kruse und Kirsten Andersson und konzipierte eine Fusion aus Dinner und Ausstellung unter dem Namen “Reziprok”.
Beitrag:
Wenn ich male, zeichne oder anderweitig mit meinen Händen arbeite, fühle ich mich lebendig, fühle ich mich da. Was bedeutet es, da zu sein? Mit allen Sinnen im Moment anzukommen und aufmerksam zu sein – für das, was ist. In einer Zeit, in der wir alle knapp an Zeit zu sein scheinen, ist Präsenz nahezu radikal. Mir geht es um das reziproke Verhältnis von dem Ich und dem Du, der Farbe und dem Papier, der Kunst und den Betrachtenden. Es geht um das begreifbar und nahbar machen und um das Teilen: zerteilen, verteilen, mitteilen. Ebenso geht es, passend zum Thema, um die Flexibilität der Form: die Qualität der Dinge, die Beziehungen, liegen im Zwischenraum und bedingen die Form. Somit verfließen meine Formen – Tusche und Wasser reagieren und es zeigt sich Bewegung und Gefühl. Die drei beigefügten Werke heißen “Tanzen”, “Schwimmen” und “Fliegen”. Diese Malereien (145 x 112 cm) entstanden in einem viermonatigen Prozess, bevor sie von Malte Michels und Paul Muders in Handarbeit aufgezogen und in Schattenfugenrahmen aus Buchenvollholz eingefasst wurden.