Detmolder Design Woche 2024

Zeitgeistnutten

Kollektiv

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Celina Vervoort
Jonas Lerch

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Über:

Wir sind die Zeitgeistnutten Celina und Jonas haben uns im Studium an der HAW kennengelernt und machen zusammen experimentellen Kram in den verschiedensten audiovisuellen Bereichen. Unser Stil ist rough und ein bisschen ignorant mit Hang zum Analogen.

Beitrag:

MÄNNLICH/WEIBLICH/TOASTER
Celina Vervoort
Jonas Lerch

m/w/t ist eine experimentelle Videoarbeit und eine kritische Betrachtung des linearen Fernsehprogramms. Sowohl im öffentlich- rechtlichen Rundfunk als auch im Privatfernsehen werden häufig problematische Inhalte gezeigt. Die Inspiration für dieses Projekt ist die Hinterfragung, weshalb bestimmten Personen eine dauerhafte Plattform im öffentlichen Fernsehen gegeben wird, trotz vorhergehender Vorwürfe. Ein Teil der Personen, mit denen sich m/w/t beschäftigt, waren bereits in der Vergangenheit auffällig mit ihren Aussagen. Einige Beispiele sind Witze über K.-o.-Tropfen, stereotypische Frauenbilder und sexuelle Übergriffigkeiten. Sexismus in der Comedy ist ein Problem. Meist wird die Satire- und Kunstfreiheit als Argument herangezogen, um problematische Aussagen zu rechtfertigen und zu schützen. Ziel der Installation ist es nicht, auf eine spezifische Fragestellung einzugehen, sondern vielmehr den Rezipient:innen darzulegen, wie alltäglich zweifelhafte Inhalte im linearen Fernsehen ausgestrahlt werden. Aussagen der ausgewählten Programme werden auf das Wesentliche reduziert wiedergegeben. Die Thematik, die aufgezeigt werden soll, ist, inwiefern problematische Personen weiterhin eine Laufbahn in der Unterhaltungsbranche führen können und warum sexistischer und diskriminierender Humor sogar vom öffentlich rechtlichen Fernsehen gefördert wird. Um Aussagen humoristisch nachzuzeichnen und abstrahieren zu können, ohne dabei die Aussagen der Sprechenden in ihrer Bedeutung innerhalb des Videos zu untergraben, werden unterschiedliche, experimentelle Methoden getestet. Die Clips der Videoinstallation beinhalten Aufnahmen, die in der ersten Januarwoche 2023 im linearen Fernsehen zu sehen waren. Um die stetige Präsenz dieser Problematik zu betonen und aufzuzeigen, wurde bewusst eine zufällige Programmwoche bearbeitet und nicht über einen langen Zeitraum Inhalte kuratiert. Durch dieses Vorgehen vermeiden wir «Cherry-Picking» und bestätigen unsere These, dass sexistische Aussagen keine Ausnahmen darstellen.