Über:
Eine Zusammenarbeit, die aus dem tiefen Wunsch nach einem Ort der Stille entsteht. Die Grenzen zwischen den Disziplinen verschwimmen und schaffen ein sinnliches Gesamterlebnis.
Otto Ostermann hat einen Abschluss in Innenarchitektur und ist multidisziplinärer Künstler. Seine Arbeiten zeugen von der Beobachtung des Alltäglichen und setzen sich sensibel und tiefgründig mit unserer menschlichen Existenz in Beziehung zur Außenwelt auseinander.
Lisa Sudermann ist gelernte Maskenbildnerin und Textilkünstlerin. Sie beschäftigt sich in ihren textilen Arbeiten mit sensiblen und emotionalen Erfahrungen. Die kreierten, weichen Objekte erlangen durch Kombination verschiedener Tuftingtechniken ihre Gestalt und formen sich zu komplexen Gebilden, die vielseitig gestalterisch eingesetzt werden können.
Beitrag:
Die Normalität der Hyperstimulierung unserer Sinne ist absurd. Überall lauern überwältigende Wellen von Eindrücken, Impulsen und Reizen, denen wir uns teilweise entziehen können, teilweise aber auch unweigerlich ausgesetzt sind. Die schiere Menge an Reizen trübt die sensible Wahrnehmung unserer Realitäten. Wir können diese Momente nicht „enttasten“. Wir können sie nicht „entriechen“. Wir können sie nicht „enthören“. Sich den Sinnen zu entziehen ist unmöglich und der Wunsch danach vielleicht sogar naiv, aber wann kommen wir mit unseren Sinnen zur Ruhe? Gibt es Momente, in denen wir uns auf dieses Chaos der Wahrnehmung besinnen können?Die Rauminstallation „Unbenannt“ ist eine sinnliche Erfahrung, die in ihrer visuellen Atmosphäre erst einmal als ruhig zu bezeichnen ist. Überzogen von weichen Objekten und pulsierenden Lichtmomenten kann der Raum zunächst als solcher wahrgenommen werden, bietet den Besucherinnen jedoch auch weitere Berührungen ihrer Reize. Beim Betreten der Installation erhält jede Person Kopfhörer, die ein Rauschen wiedergeben, sodass die auditiven Momente der Umgebung verschwinden. Die textilen Objekte des Raumes und ihre Lichtelemente stehen im Austausch mit den Besucherinnen. Durch ein alltägliches Ritual werden sie zu einer haptischen Auseinandersetzung mit den Objekten herausgefordert. Fokussiert können die Besucher*innen die Texturen, die Weichheit und die Atmosphäre des Raumes regulierend oder spielerisch erkunden.