Über:
Wir sind Moritz und Karla, Pärchen und Foto Studierende in Bielefeld. Durch einen Kurs, in dem es um künstlerisch inszenierte Fotografie ging, lernten wir uns 2022 kennen. In unseren Solo-Projekten geht es oft um die eigene Identität und den Platz in der Gesellschaft. Auslöser hierfür sind meistens Beobachtungen und Begegnungen im eigenen Leben. Aber nicht nur die Frage mit dem eigenen Ich, sondern die verschiedensten Ausgangspunkte und Perspektiven eines Lebens, sind Ziel unseres Schaffens. Moritz nutzt mit seinem Auftreten den Zeitgeist und steht als männlich gelesene Person aktuelle Anforderungen des Mannes gegenüber. Von persönlichen und strukturellen Themen wie Verletzlichkeit, Leistungsdruck, Verantwortung und messbarem Erfolg, ausgegangen. ,,Das Schaffen von Kunst ist kein Wettkampf mit Anderen, sondern mit sich selbst.” Als weiblich gelesene Person bezieht sich Karla gerne auf die Rolle der Frau in sozialen Konstrukten. Dabei ist sie bereit, eigene Privilegien zu hinterfragen, diese sich jedoch auch zunutze machen zu können. Wir verstehen die Fotografie als Instrument, welches mit visuellen Reizen kommuniziert. Die Arbeit mit ihr und einem selbst gibt uns Raum, auch anfechtbare Thesen aufzustellen und dadurch mehr Aufschluss, über die eigene Wirkung, zu erlangen.
Beitrag:
Wir stellen beide jeweils ein eigenes und gemeinsames Projekt aus. Motiv hierbei sind ähnliche Leitfragen, welche wir auf unterschiedliche Weise versuchen zu beantworten.Karla Schradis Arbeit “Unveiling Identities” beschäftigt sich mit den persönlichen “Was ist wenn?” Fragen in verschiedenen Lebenssituationen. Es sind inszenierte Selbstbildnisse in gesellschaftlichen Rollen, die sie in einer Wandinstallation präsentiert. Karlas Arbeit gegenüber steht Moritz Gabriels “Haare machen Leute”. Ein fotografisches Selbstexperiment, bestehend aus 20 Bildern, die aus verschiedenen Stereotypen entsprungen sind und diese durch die Vergleichbarkeit miteinander, hinterfragt. Die Motivation beide Werke zusammen zu zeigen ist, dass sie ähnliche Methoden anwenden. Wir benutzen uns beide selbst als Akteure in den Bildern. Dieses experimentelle Vorgehen, ermöglicht einem, sich als Kunstschaffende/r dem eigenen Existenzgrund näher zu fühlen oder ihn besser verstehen zu können. Das bietet außerdem Raum, so wie auf unserem Logo/Foto, gemeinsam Motive nachzustellen. Somit werden wir gemeinsam am Ausstellungsort eine Fusion unserer einzelnen Ansätze zeigen und Weiteres, das bis zur DDW entstehen wird.